Eine bewegende dokumentarische Geschichte über das Unbeheimatetsein und die Suche nach den eigenen Wurzeln in einer Welt, die nur zögernd Zuflucht bietet.
(FILMDIENST)
Der Kölner Schriftsteller Peter Finkelgruen unternimmt eine Reise zu den wichtigsten Stationen seines Lebens. Sie führt ihn zunächst nach Pullach, wo der Mörder seines jüdischen Großvaters, der ehemalige SS-Mann Anton Malloth, unbehelligt seinen Lebensabend verbringt. Vergeblich hatte der Enkel jahrelang versucht, ihn vor Gericht zu bringen. Doch es geht um mehr als einen ungesühnten Mord. Seitdem der Mörder des Großvaters Bestandteil der eigenen Biographie wurde, ist Peter Finkelgruen auf der Suche nach seinen Wurzeln. Sie führt ihn nach Shanghai, wohin seine Eltern flohen, wo er 1942 geboren wurde, wo sein Vater starb. Nach Prag, wohin Mutter und Sohn 1946 zur Großmutter heimkehrten, wo die Mutter an den Folgen von Flucht und Exil starb. Nach Haifa, wohin Großmutter und Enkel, wie viele Überlebende des Holocaust, 1951 übersiedelten. Orte, die Peter Finkelgruens Leben prägten, aber nicht zur Heimat wurden. Heimat gibt es für ihn, dessen Schicksal exemplarisch ist für eine Generation, die bis heute im Bewusstsein erlittenen Unrechts lebt, nur im Unterwegs.
Regie: | Dietrich Schubert | |
Kamera: | Uwe Schäfer | |
Ton: | Michael Loeken | |
Schnitt: | Ingrid Terheggen | |
Buch: | Katharina Schubert | |
Länge: | 90 Minuten | |
Jahr: | 1997 | |
DVD-Cover: | Ansehen (pdf) |