Hier werden die letzten noch lebenden Zeugen eines mutigen, ungleichen Kampfes befragt. Ein Stück Geschichte der einfachen Leute wird festgehalten, ehe es im Dunkel des Vergessens verschwindet. Keine pathetische Heroengebärde, sondern der Versuch wenigstens ein kleines Stück von viel verdrängter Schuld wieder erfahrbar zu machen.
(Berliner Morgenpost)
Die Kölner Edelweißpiraten waren eine jener proletarischen Widerstandsgruppen gegen das NS-Regime, die bis heute leicht vergessen werden. Sie waren halbwüchsige Stadtindianer, die Sand ins Getriebe streuten, die verbotene Lieder sangen wie: …was kann das Leben Hitlers uns geben, wir wollen bündisch sein, wir wollen frei von Hitler sein. Nachts ergänzten sie NS Parolen wie „Räder rollen für den Sieg“ mit Naziköpfe rollen nach dem Krieg! Sie brachten einen Nachschubzug für die Front zum Entgleisen und stahlen Lebensmittel für russische Fremdarbeiter.
Am 10. November 1944 wurden dreizehn von ihnen in der Hüttenstraße in Köln-Ehrenfeld ohne Gerichtsurteil öffentlich erhängt. Der Jüngste war 16 Jahre alt. In der Bundesrepublik wurden die Edelweißpiraten jahrzehntelang nicht als Widerstandskämpfer anerkannt, sondern als Kriminelle diffamiert. NACHFORSCHUNGEN ÜBER DIE EDELWEIßPIRATEN war der Beitrag aller am Film Beteiligten zur Rehabilitierung der dreizehn Ermordeten von der Hüttenstraße.
Regie: | Dietrich Schubert | |
Ton: | Wolfgang Klein | |
Schnitt: | Jutta Uhl | |
Kamera: | Dietmar Kalinowski | |
Dauer: | 90 Minuten | |
Jahr: | 1980 | |
DVD-Cover: | Ansehen (pdf) |